Eine wichtige Eigenschaft ist ihre natürlicheThermoregulationseigenschaft.'
Was ist das ?
Wollkleidung kann einen sowohl wärmenden als auch kühlenden Effekt haben.
Warum ist das so?
85% des Gesamtvolumens der Wollfasern besteht aus Luft. Das hat zu Folge, dass die Wärme des Körpers im Gewebe erhalten bleibt, bzw. der ein kühler Körper durch Hitzeeinwirkung von außen
nicht aufgeheizt wird.
Die Wollfaser ist rund und zeigt im Querschnitt drei Schichten.
1. Schicht: rundliche, plattenartige Markzellen mit Farbkügelchen
2. Schicht: durchsichtige, farbdurchlässige Rindenschicht
3. Schicht: dachziegelartige Schuppenschicht.
Je mehr Schuppen die Faser besitzt, desto hochwertiger ist die Wolle.
Wolle knittert kaum !
Sie ist außerdem wenig schmutz- und geruchsanfällig.
Ausschütteln und Auslüften reichen statt Waschen in der Regel aus!
Sie kann gut Feuchtigkeit aufnehmen, ohne dass sich der Stoff nass anfühlt.
Wolle lädt sich nicht elektrostatisch auf und ist schwer entflammbar. Aus diesem Grund werden Flugzeuge und Züge mit Wollteppichen ausgestattet sowie Uniformen von Feuerwehrleuten und
Soldaten aus Wollstoffen gefertigt.
Wolle ist leicht elastisch und lässt sich im nassen Zustand um mehr als 40 % strecken. Im trockenen Zustand kehrt Wolle nach der Dehnung in den vorherigen Zustand zurück. Daher bewahren
Kleidungsstücke ihre Passform und fallen ausgesprochen gut. Allerdings hängt die Elastizität auch von der Qualität der Wolle ab. Hochwertige, reine Schurwolle nimmt nach dem Zusammendrücken
wieder das gleiche Volumen ein. Ist Wolle von minderwertiger Qualität, reagiert sie deutlich schlaffer und erreicht nicht mehr die Ausgangsgröße.
Wolle besteht aus dem Faserprotein Keratin, dem
Grundbestandteil der Hornsubstanz, aus der beispielsweise Säugetierhaare, Zehennägel oder Krallen bestehen. Keratin hat einen Schwefelgehalt von 3 bis 4 %, der bewirkt, dass die Wollfaser
anfälliger gegenüber chemischen Schädigungen ist als Pflanzenfasern. Wolle löst sich beispielsweise in kochender Natronlauge komplett auf. Gegenüber Säuren ist sie hingegen unempfindlich.
Keratin ist außerdem der Stoff, der für den Mottenbefall
von Wollstoffen verantwortlich ist. Die Larven der Kleidermotte ernähren sich von Keratin und verwerten außerdem Nährstoffe, die in Schmutz- oder Schweißresten vorhanden sind. Vor einer
längeren Lagerung von Wollstoffen wird daher die vorherige Reinigung und die luftdichte Verpackung unter gleichzeitiger Beilage von Lavendel- oder Zedernholz empfohlen.